Cystinol - Ratgeber

Hausmittel und Heilpflanzen bei Blasenentzündungen

Gerade am Sommeranfang udn am Sommerende werden einige von uns immer wieder heimgesucht von Blaseninfekten: wir schwitzen, der Rücken ist leicht feucht, dann auf einmal wird’s doch kühler – und am nächsten Morgen brennt es schon beim Aufwachen unangenehm in der Blase. Dazu scheint sie auch noch die ganze Zeit zu rufen „Ich muss!“.

Hier sieht man die Goldrute die oft bei Blasenentzündungen eingesetzt wird.© Noppharat Manakul/colourbox
Das Goldrutenkraut (Solidago virgaurea) wird zur Durchspülung bei entzündlichen Harnwegsinfekten eingesetzt.

Gerade Frauen haben große Last mit immer wiederkehrenden Blasenentzündungen und kennen auch schon die auslösenden Faktoren. Andere hingegen erwischt es das erste Mal.

Was nun können Sie tun, wenn’s brennt?

Die erste Regel lautet: trinken, trinken, trinken!

Warmes Wasser ist immer gut, zusätzlich sollten Sie sich entweder in der Apotheke einen fertigen Blasen- und Nierentee besorgen, schön ist aber auch ein individuell zusammengestellter Tee mit Heilpflanzen aus dem Kräuterladen oder der Apotheke. Die klassischen Heilpflanzen für Blase und Nieren sind:

Bärentraubenblätter

Die Bärentraube ist eine traditionelle Arzneipflanze bei Blasenentzündungen und gilt als eine Art pflanzliches Antibiotikum. Sie wirkt harntreibend und harnwegsdesinfizierend, antibakteriell und sogar gegen Pilze.

Goldrute

Die Goldrute​​​​​​​ sollte gleich zu Beginn der Blasenentzündung nicht fehlen. Ihr Wirkspektrum ist sehr breit. So wirkt sie harntreibend, entzündungshemmend und abschwellend, antibakteriell und pilzfeindlich. Ein echter Alleskönner! Vorsicht aber bei Allergikern: die Goldrute ist ein Korbblütler.

Birke

Auch hier kommen die Blätter der Heilpflanze zum Einsatz. Sie wirken harntreibend, schleimhautschützend (hier: auf die Blasenschleimhaut), wundheilend und ebenfalls antibakteriell.

Brennnessel

Für den Tee werden das Kraut und die Blätter verwendet. Sie wirken harntreibend und ausleitend.

Wird die Blasenentzündung von Krämpfen begleitet, hat sich das

Gänsefingerkraut bewährt.

Das Gänsefingerkraut ist das „Krampfkraut“ bei Pfarrer Kneipp. Neben der krampflösenden Wirkung ist es aber auch entzündungshemmend, wundheilend und antibakteriell.

Stellen Sie sich einen Tee mit den gleichen Kräutern zu gleichen Teilen her. 3- bis 5-mal täglich
1 TL/Tasse mit heißem Wasser übergießen – 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und warm trinken.

Neben der Durchspülung der Blase mit Tee und Wasser ist das Warmhalten der Füße und der Lendenregion sehr wichtig. Hier helfen zunächst ein warmes Fußbad und anschließend mit dicken Socken und Wärmflasche ins Bett – ja, auch im Sommer.

Ein altes Hausmittel bei der Blasenentzündung ist der feucht-warme Blasenwickel, den ich Ihnen sehr ans Herz legen kann:

2 EL Schafgarbenpulver mit 150 ml heißem Wasser anrühren – den Brei auf ein Leintuch (z.B. Geschirrhandtuch) streichen. Die Fläche sollte in etwa den Unterbauch bedecken (10 x 20 cm). Tuch auf selbigen legen, eine Wärmflasche darauf geben, im Bett gut zugedeckt 20 Minuten einwirken lassen, dann den Wickel abnehmen und noch eine halbe Stunde nachruhen.

Die Schafgarbe hat krampflösende, entzündungshemmend, antibakterielle und pilzfeindliche Heilkräfte. In Kombination mit der Wärme durch den Wickel kommt das besonders gut zum Tragen.

Neben diesen Maßnahmen gilt aber natürlich immer: Wird es nach ein paar Tagen nicht besser, gehen Sie zum Arzt!

Ich wünsche Ihnen gute Besserung!

Ihre

Heilpraktikerin Stefanie Möller-Peske