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Anti-entzündliche Kochtipps

Mit einer gesunden Ernährung können Sie Entzündungen lindern und den Heilungsprozess bei einer Blasenentzündung fördern. Und das kann richtig lecker sein: Hier kommen anti-entzündliche Kochtipps die für Wohlbefinden sorgen.

Anti-entzündliche Kochtipps© POLIGOONE/Shutterstock

Bei einer chronischen oder akuten Blasenentzündung kann eine passende Ernährung die Genesung unterstützen und Entzündungsprozesse mindern. Eine anti-entzündliche Ernährung besteht aus einer vorwiegend vegetarischen Kost mit Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen, Antioxidantien, wenig Zucker und für den Darm wohltuende Zutaten. Die Inhaltsstoffe der Lebensmittel können die Entzündungen hemmen und das Immunsystem stärken. Doch wie setzen Sie das in Ihrem Küchenalltag um? Hier kommen einige Tipps dazu:

Kochen mit pflanzlichen Produkten

Wer sich vorwiegend vegetarisch ernährt, verzichtet ganz automatisch auf zahlreiche entzündungsförderliche Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, fleischhaltige Fertiggerichte und Fast Food. So landen keine Schnitzel, Salami, Bockwurst oder Burger auf dem Teller. Mit einer Basis aus pflanzlichen Zutaten wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten können entzündliche Prozesse verhindert und unsere Zellen geschützt werden. Besonders hier stecken viele Antioxidantien drin, die freie Radikale im Körper neutralisieren und so oxidativen Stress verringern können. Gönnen Sie sich täglich mindestens drei Handvoll Gemüse und zwei Handvoll Obst und setzen Sie regelmäßig Walnusskerne, Mandeln, Linsen, Kichererbsen, Getreide, Vollkornnudeln oder Tofu auf den Speiseplan. 

So sieht es in der Praxis aus:
Zum Frühstück schmecken am besten ein zuckerfreies Müsli, Haferflocken oder Porridge mit frischen Beerenobst und etwas Nüssen. Ein Vollkornbrot mit Hummus bestrichen und belegt mit Paprikastreifen sättigt den herzhaften Genuss. Auch ein grüner Smoothie mit Sellerie, Gurke, Apfel, Kiwi und Minze ist ein Top-Starter für den Tag. Mittags sind eine leichte Gemüsesuppe mit Linsen und Kräutern empfehlenswert und abends ein Tofu-Gemüse-Curry mit Vollkornreis. 

Gesunde Fette lindern Schmerzen

Eine entzündungshemmende Ernährung beinhaltet einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren aus beispielsweise fettreichem Fisch, Lein-, Nuss-, Raps- und Hanföl. Diese Fettsäuren lindern Schmerzen und verringern die Entzündungen im Körper. Setzen Sie täglich Lebensmittel mit diesen gesunden Fetten auf den Speiseplan und reichern Sie Ihr Essen mit Nüssen, Samen, Kernen und fettreichen Lebensmitteln an.

So sieht es in der Praxis aus:
Ich bestreue meinen Frühstücks-Sojajoghurt gerne mit Leinsamen und rühre etwas Leinöl darunter. Zwischendurch nasche ich gerne Nüsse oder Mandeln und zwei Mal in der Woche gibt es Lachs oder anderen fettreichen Fisch. Zudem darf gutes Pflanzenöl für die Zubereitung von kalten Speisen in meiner Küche nicht fehlen. Zum Garen verwende ich gerne Olivenöl, das ebenfalls gute Fette und Vitamin E enthält. Hier achte ich, dass ich dieses nicht stark erhitze, damit die guten Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Außerdem bestreue ich gerne das fertige Essen mit Samen und Kernen oder toppe den Salat mit Avocadowürfel. Das bringt noch etwas Crunch und reichert das Essen mit Vitalstoffen an.  

Schärfe und Würze bringen Pepp

Die Scharfstoffe und ätherischen Öle aus Kurkuma, Ingwer, Chilischoten, Pfeffer, Kräutern, Cayennepfeffer sowie Senf töten Bakterien ab und regen die Verdauung an. Diese Gewürze  punkten mit einer entzündungsvorbeugenden Wirkung, senken entzündliche Vorgänge und pushen den Stoffwechsel sowie die Abwehrkräfte. Insbesondere das Gewürz Kurkuma besitzt durch das enthaltene Curcumin entzündungshemmende, schmerzlindernde und zellschützende Effekte. Auch die scharfschmeckenden Senfölglykoside aus Radieschen, Pak Choi, Rettich, Rucola oder Kohl besitzen ebenfalls eine entzündungsvorbeugende Wirkung.

So sieht es in der Praxis aus:
Würzen Sie deswegen täglich mit diesen Gewürzen und genießen Sie regelmäßig scharfe Zutaten! Für ein tolles Aroma empfehle ich die ganzen Gewürze zu nutzen und diese vor der Verwendung im Mörser zu zerkleinern. In den ganzen Samen steckt noch die gesamte Vielfalt der ätherischen Öle und diese wird erst beim Mörsern freigesetzt. Das Anrösten der Samen verstärkt den Geschmack noch mehr. Ich verwende Ingwer, Kurkuma und Chili fast täglich und aromatisiere meinen Fisch, die Gemüsepfanne oder die Tomatensauce gerne mit diesen Zutaten. So kommt ordentlich Pepp ans Essen und das aktiviert die Zellen im Körper. Auch Kräuter gehören beim Kochen regelmäßig dazu. Auf meiner Terrasse wachsen Basilikum, Rosmarin, Thymian und Majoran. Sie geben dem Essen Aroma und antibakterielle sowie verdauungsförderliche Wirkstoffe.

Gesunde Darmflora fördern

Mit einem Mix aus probiotischen und präbiotischen Lebensmitteln kann das Wachstum der guten Darmbakterien gefördert und die Darmflora ins Gleichgewicht gebracht werden. Sind der Darm und die Verdauung im Einklang, können Krankheiten schnell abgewehrt, Entzündungen gehemmt sowie das Immunsystem aktiviert werden. 

So sieht es in der Praxis aus:
Essen Sie täglich etwas Probiotisches wie Joghurt, Kefir, Kimchi oder Sauerkraut sowie Präbiotisches wie Topinambur, Flohsamen, Leinsamen, Pastinaken, Zwiebeln, Artischocke, Chicorée, Schwarzwurzeln oder Radicchio. Das kann schon zum Frühstück sein: Mit Joghurt, Apfel, Flohsamen und Haferflocken. Als Mittagessen schmecken Kartoffeln, Lauch und Topinambur mit Sauerkraut wunderbar. Der Abend kann mit einem Wok-Gemüse-Gericht und Kimchi als Beilage abgerundet werden.

Zucker meiden 

Meiden Sie Zucker, zuckerreiche Lebensmittel und Weißmehlprodukte! Diese tragen zur Entstehung von entzündungsfördernden Botenstoffen bei und fördern Übergewicht. Ganz den Zucker weglassen ist nicht immer leicht. Reduzieren Sie die Menge und tauschen Sie den raffinierten Zucker gegen süße Alternativen aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nicht mehr als 25 Gramm zugesetzten Zucker am Tag zu essen. Diese Menge entspricht etwa sechs Teelöffeln Zucker täglich.

So sieht es in der Praxis aus:
Es geht auch ohne raffinierten Zucker: Dank der fruchteigenen Süße aus Bananen, Apfelmus, pürierten Datteln oder anderen Trockenfrüchten, Honig Reissirup oder Birkenzucker kann den normalen Zucker in Backwaren und Desserts ersetzen. Besonders lecker ist Nicecream: Einfach gefrorene Banane pürieren, schon ist cremiges und süßes Eis fertig. Ich verfeinere die kalte Versuchung gerne noch mit Erdnussmus und Joghurt. 

Viel Spaß beim Kochen!