Waldbaden – der Trend aus Japan

Wer sich jetzt überlegt, ob er einen Wald mit Teich darin in der Nähe hat, ist allerdings auf dem berühmten Holzweg. Beim Waldbaden geht es um eine bewährte Entspannungs-Methode aus Japan.

Hier sieht man eine Frau beim Waldbaden zur Entspannung© Tanja Esser/shutterstock

Das japanische „Shinrin Yoku“ bedeutet auf Deutsch so viel wie „ein Bad in der Atmos­phäre des Waldes nehmen“ und ist in Japan bereits fester Bestand­teil der Gesundheits­vorsorge und seit den 80er Jahren aner­kannte Heil­methode. Nun findet das Wald­baden auch in Deut­schland immer mehr Anhänger.

Waldbaden entstresst

Wer sich im Wald aufhält – so zeigten Unter­suchungen – senkt seinen Blut­druck und reduziert Stress­hormone. Woran mag das liegen? Möglicher­weise ist es die Ruhe, die der Wald aus­strahlt oder aber es bedingt sich durch das besondere Klima, das er erzeugt. Fakt ist, dass die Atmos­phäre und das Klima im Wald ganz besonders sind: Die Kronen der Bäume halten die Sonnen­strahlen ab und die Bäume verdunsten Wasser. Es entstehen kühlere Tem­peraturen und die Luft­feuchtig­keit erhöht sich. Zudem pro­duzieren Bäume ganz nebenbei eine Menge Sauer­stoff und ätherische Öle. Phytonzide, die zum Schutz der Pflanze ab­gegeben werden, wirken außer­dem aus­gleichend auf den Menschen und das Grün der Bäume soll laut Farb­psychologie die Nerven beruhigen sowie das Immun­system stimulieren. Der richtige Ort, um Alltags­stress und Pflichten hinter sich zu lassen.

Waldbaden kann jeder

Vorweg sei gesagt: Für das Wald­baden gibt es keine Regeln und, es geht auch nicht darum, einen Baum zu umarmen. Viel­­mehr ist es Ziel, sich Zeit zu nehmen, um zu ent­schleunigen: Langsam laufen, sitzen, an einen Baum lehnen, erinnern, träumen und die grüne Atmos­phäre des Waldes mit allen Sinnen wahr­nehmen. Einfach inne­halten und bewusst erleben. Den sanften Luftzug auf der Haut spüren, auf das Vogel­gezwitscher horchen, die Rauheit einer Baum­rinde erfühlen oder den ätherischen Duft von Tannen­nadeln riechen – das ist Wald­baden. Versuchen Sie es selbst einmal. Tief ein­atmen und bewusst da sein. Das reicht schon, um die Wirkung des Wald­badens zu erleben.

Waldbaden und Erholung im Wald sind Trend

Wer es ganz pro­fessionell angehen will, kann selbst­verständlich auch diverse An­gebote rund um das Wald­baden in vielen Regionen Deut­schlands nutzen. Der Wald spielt z.B. auch in der Nieder­sächsischen Ladens­gartenschau 2018 in Bad Iburg eine Rolle. Hier gibt es speziell geschulte Führer, die in der Nähe des Baumwipfel­pfades eine Sinnes­reise moderieren.

Kein Wunder, denn Wald­luft ist staubarm, enthält kaum Reiz­gase und ist an­gereichert mit flüchtigen Ver­bindungen aus Bäumen, Moosen, Flechten und Pilzen sowie Mikro­organismen und Sporen. Aufgrund dieser Mischung gilt sie als besonders gesund­heitsfördernd.