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Chronische Blasenentzündung: weniger Zucker kann lindern

Wer regelmäßige an Blasenentzündungen leidet, kann mit einer antientzündlichen Ernährung Schmerzen lindern und den Heilungsprozess unterstützen. Insbesondere Zucker ist eine mögliche Ursache und Förderer von Entzündungen. Deshalb sollte er vom Speiseplan verbannt werden. Wo Zucker drin steckt und wie eine zuckerarme Ernährung im Alltag aussehen kann, erfahren Sie hier.

Hier ist eine Person zu sehen, die an einem Harnwegsinfekt leidet.© ANN PATCHANAN / Shutterstock

Die meisten Menschen lieben Süßes, denn das ist ganz natürlich und angeboren. Schon Babys haben eine Affinität für diese Geschmacksrichtung, da schon die Muttermilch einen süßlichen Geschmack besitzt. Zudem sind süße Lebensmittel ein Zeichen dafür, dass sie nahrhaft und genießbar sind. So gehört Süßes schon seit Anfang an zu unserem Leben. Doch hier kommt es darauf an was und wie viel davon genossen wird.

Was ist Zucker?

Wenn wir von Zucker sprechen denken wir zu aller erst an den raffinierten weißen Zucker der auch als Haushaltszucker bekannt ist. Er wird auch als Saccharose bezeichnet und aus Traubenzucker (Glucose) sowie Fruchtzucker (Fructose), zu einem sogenannten Disaccharid (Zweifachzucker) gebildet. Zucker gehört zu der Gruppe der Kohlenhydrate und wird aus Zuckerrüben oder -rohr hergestellt. Außerdem gibt es noch weitere Zuckerarten, die sich anhand der Anzahl der Bausteine einer Kohlenhydratkette unterscheiden; wie Mono-, Di- und Polysaccharide. Neben dem raffinierten Zucker gibt es so zum Beispiel Fructose, Glucose, Maltose, Lactose, Pektin oder Stärke. 

Zucker spielt in der westlichen Ernährung eine große Rolle und ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Es ist eine gute Energiequelle, jedoch benötigen wir diesen nicht zum Leben, den unser Körper kann den für das Gehirn und die Muskeln benötigte Blutzucker (Glucose) auch aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Vollkorngetreide oder Hülsenfrüchte gewinnen. 

Die Gefahr: Versteckter Zucker 

In Maßen ist Zucker & Co. völlig in Ordnung und nicht gesundheitlich schädlich. Jedoch wurde festgestellt, dass die Menge an freien Zucker, die wir heutzutage aufnehmen, definitiv zu hoch ist. Rund 33 Kilogramm Zucker soll der Mensch im Durchschnitt pro Jahr essen, das entspricht etwa 93 Gramm Zucker pro Tag.
Nicht nur in Süßigkeiten, Obst, Honig oder Säften sondern auch in Getränken, Backwaren, Wurst, Fertiggerichten, Fast Food, Ketchup, eingelegtem Gemüse, Fruchtjoghurts, Puddings, Saucen und Frühstückscerealien versteckt sich Zucker. Dadurch verspeisen wir viel zu viel von dem Kristall, das langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Neben den zuckereichen Lebensmitteln tragen auch verarbeitete Getreideprodukte wie Weißmehlbrötchen, Croissants, weiße Nudeln oder geschälter Reis zur Entstehung von entzündungsfördernden Botenstoffen bei. Zudem können durch zu viel Zucker Übergewicht, erhöhte Blutzuckerwerte und steigendes Bauchfett entstehen. Diese Faktoren können sich negativ auf unsere Gesundheit aus wirken und Entzündungen befeuern. 

Weniger Zucker reduziert Entzündungen

Bei einer Blasenentzündung ist das Reduzieren der Menge an Zucker und raffinierten Kohlenhydrate deswegen empfehlenswert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nicht mehr als 25 Gramm zugesetzten Zucker am Tag zu essen. Das entspricht etwa fünf bis sechs Teelöffel Zucker. Am besten klappt das mit einer nachhaltigen Ernährungsumstellung mit viel Gemüse, zuckerarmen Früchten, Vollkornprodukten, natürlichen Milchprodukten, fettreichem Fisch, Nüssen, Hülsenfrüchten, omega-3-reiche Pflanzenöle und Wasser. So werden Entzündungsprozesse gehemmt und die Heilung einer chronischen Blasenentzündung gefördert.

Tipps für weniger Zucker auf dem Speiseplan:

•    Starten Sie am besten mit einem Ernährungstagebuch über drei bis fünf Tage. Notieren Sie alles was Sie essen und trinken. Auch jedes Bonbon und Getränk. Checken Sie wie viel Zucker Sie an den Tagen essen und in welchen Mahlzeiten der Zucker sich versteckt hat. Mit einem Essprotokoll können Sie auch herausfinden welche ungesunden Essgewohnheiten Sie haben und warum Sie zu Süßigkeiten oder Limo greifen. 
•    Zucker hat viele Namen: Neben dem normalen Zucker stecken zum Beispiel Fructosesirup, Dextrose, Karamell, Saccharose, Melasse oder Gerstenmalz in den Lebensmitteln. Gehen Sie bewusst durch den Supermarkt, studieren Sie Zutatenlisten sowie Nährwertangaben und schauen Sie wo überall Zucker und Zuckerarten drin stecken. Meiden Sie diese Lebensmittel und greifen Sie zu zuckerfreien bzw. –armen Varianten.
•    Schauen Sie wie Sie Ihre Mahlzeiten umstellen können und tauschen Sie einzelne Komponenten aus. Beispielsweise zum Frühstück können Sie statt dem Weißmehlbrötchen ein Vollkornbrötchen verwenden. Bestrichen mit Frischkäse und belegt mit Beerenobst schmeckt das richtig gut. 
•    Statt Vollmilchschokolade schmeckt auch dunkle Schokolade und liefert ordentlichen Kakaogeschmack. Anstatt dem industriell hergestellten Fruchtjoghurt ist ein Naturjoghurt mit frischem Obst schnell zubereitet. Schon kleine Schritte bewirken einiges.
•    Streichen Sie Säfte, Softdrinks und andere süße Getränke von Ihrem Speiseplan. Diese strotzen nur so vor Zucker und Sirup. Trinken Sie bevorzugt Wasser und Kräutertees. Reduzieren Sie langsam den Zucker in Kaffee oder Tee. Wenn Ihn das zu langweilig ist können Sie Säfte stark verdünnen oder zu Infused Water greifen. Das ist aromatisiertes Wasser, das mit Früchten, Ingwer, Zitrone, Limette, Kräuter oder Gurken versetzt wird.
•    Suchen Sie sich süße Alternativen, die Sie zum Backen oder Süßen verwenden können. So liefern getrocknete Datteln, Feigen oder Pflaume, zerdrückte Banane oder Apfelmus eine feine Süße. 
•    Vermeiden Sie Fertiggerichte und kochen Sie regelmäßig frisch. Wenn Sie Ihre Mahlzeiten mit natürlichen Zutaten zubereiten, wissen Sie ganz genau was drin steckt und können die Zuckermenge genau nach Ihren Bedürfnissen dosieren.