Remisens - Ratgeber

Der Weg zurück zur Lust – Tipps bei sexueller Unlust

Sexuelle Unlust ist gerade bei Frauen ein vielverbreitetes Leiden. Und Leiden meine ich hier wirklich wörtlich: Die Frauen leiden darunter und stecken gleichzeitig in diesem Problem fest. Wie kommt frau da wieder raus? Das Wichtigste vorweg: Es muss nichts mit dem Partner zu tun haben, kann aber natürlich auf Dauer zur echten Beziehungsprobe werden.

Ein Paar liegt im Bett und man sieht die Füße.© AlessandroBiascioli / Shutterstock

Was können Ursachen von sexueller Unlust sein?

Die Gründe für sexuelle Unlust sind vielfältig. Auf der einen Seiten gibt es körperliche Beschwerden und Erkrankungen, die zur Lustfalle werden. Da wären zu nennen:

  • Hormonelle Ungleichgewichte wie z. B. in den Wechseljahren oder nach der Entbindung
  • Medikamenteneinnahme wie z. B. Blutdrucksenker
  • Erkrankungen wie z. B. Depressionen

Auf der anderen Seite gibt es stressbedingte Gründe, die frau so beschäftigen, dass kein Platz mehr für Lust auf Sex ist. Gerade wenn wir in längeren Partnerschaften sind, geraten wir in einen Alltagstrott welcher viel Raum in unserem Leben einnimmt. Leider zu Lasten der Beziehung. Solche Alltagsfallen können    z. B. sein:

  • Erziehungsprobleme (Schulprobleme) der Kinder
  • Pflegebedürftigkeit der Eltern
  • Stress im Berufsleben u. v. m.

Neben all diesen äußeren Faktoren, die mehr oder weniger durch Sie selbst veränderbar sind, besteht aber natürlich auch die Möglichkeit, dass Sie sich sexuell nicht befriedigt fühlen von Ihrem Partner.

Wann können Sie tun bei sexueller Unlust?

Nehmen Sie sich Zeit, Zettel und Stift zur Hand und schreiben auf, was aus Ihrer Sicht Gründe sein könnten, warum Sie keine Lust haben. Seien Sie ehrlich mit sich, beschönigen Sie nichts, lassen Sie nichts außen vor. Das, was zuallererst als Gedanke kommt, trifft meist ins Schwarze.

Im nächsten Schritt sollten Sie überlegen, ob Sie etwas dagegen unternehmen können und wenn ja, was.

Bei hormonellen Ungleichgewichten, die sich über trockene (Vaginal-)Schleimhäute in den Wechseljahren äußern, können Sie mit Gleitmitteln oder schleimhautstärkenden, pflanzlichen Cremes Abhilfe schaffen.

Sind es die körperlichen Probleme, die im Vordergrund stehen, sollten Sie auf jeden Fall nochmal das Gespräch mit Ihrem Frauenarzt/-ärztin, Urologen/Urologin oder Hausarzt/-ärztin suchen. Vielleicht gibt es bei den verordneten Medikamenten alternative Präparate, die wirkungsgleich sind, aber die sexuelle Lustlosigkeit nicht als Nebenwirkung haben.

Oftmals ist es Stress auf unterschiedlichen Ebenen, der keine Lust auf Sex mehr aufkommen lässt. Schauen Sie auch da genau hin! Können Sie evtl. einen Stressfaktor ausschalten? Reicht es, Fünfe gerade sein zu lassen?

Meditationen oder Achtsamkeitstraining können Sie unterstützen, sich auf das Wesentliche, gerade jetzt Anstehende zu fokussieren. Steigen Sie aus dem stressbedingten Gedankenkarussell aus und konzentrieren Sie sich auf das Hier und Jetzt. Das ist nichts, was man von heute auf morgen erlernen kann, da macht Übung den Meister. Probieren Sie es aus! Sie werden erstaunt sein.

Wenn die bisher genannten Gründe auf Sie so gar nicht zutreffen, sondern Ihre sexuelle Unlust daher kommt, dass Sie sich von Ihrem Partner nicht befriedigt fühlen, wäre das erste Mittel der Wahl, mit Ihrem Partner darüber ein offenes Gespräch zu führen. Wichtig ist dabei, ganz bei Ihnen zu bleiben, äußern Sie Ihre Wünsche und Bedürfnisse. Wenn Sie in die „Du solltest“-Form oder sogar „Du-musst-mal“-Form wechseln, entstehen leicht Konflikte und Ihr Partner könnte sich angegriffen und in die Defensive gedrängt fühlen.

Wunderbare Hilfestellung bietet Ihnen hierzu unser Ratgeberartikel „Lust im Austausch – wie man intime Fragen leichter bespricht“.

Merken Sie jedoch, dass Sie im Zwiegespräch nicht weiterkommen, könnte Ihnen eine Paar- und/oder Sexualtherapie weiterhelfen.

Zumeist ist ein Meilenstein raus aus der sexuellen Unlust, wenn Sie sich die Gründe hierfür klarmachen und prüfen, was Sie eventuell selbst ändern können.