Wildkräuter im Herbst: Mit den Kräften der Natur gesund durch die kalte Jahreszeit

Der Sommer ist vorbei, die Tage werden merklich kürzer und auch, wenn wir hin und wieder noch von wunderschön sonnigen Herbsttagen verwöhnt werden, steigt mit den kälteren Temperaturen die Herausforderung für unser Immunsystem.

Korb gefüllt mit Wildkräutern.© Natalia Lisovskaya / Shutterstock
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Der Sommer ist vorbei, die Tage werden merklich kürzer und auch, wenn wir hin und wieder noch von wunderschön sonnigen Herbsttagen verwöhnt werden, steigt mit den kälteren Temperaturen die Herausforderung für unser Immunsystem.

Doch gerade der Herbst hält viele gehaltvolle Wildkräuter und Wurzeln bereit, die uns auch in dieser kühlen Jahreszeit mit wertvollen Vitalstoffen versorgen. Einige unserer heimischen Wildpflanzen treiben im Herbst sogar ein weiteres Mal aus: Junge, zarte Blätter beispielsweise entdeckt man bei Löwenzahn, Sauerampfer, Spitzwegerich, Gundermann, bei der Schafgarbe und der Brennnessel.

Getrocknet sind sie häufig als Tee im Einsatz, in frischem Zustand lassen sie sich z.T. wunderbar in Salaten oder Suppen verwenden.

Brennessel-Samen spenden Energie

Jetzt im Herbst ist Erntezeit für die Samen der Brennessel. Sie wirken gegen Müdigkeit und Konzentrationsschwäche und liefern sehr viel hochwertiges Pflanzeneiweiß. Sie sind getrocknet als Beigabe in Quark, Kräuterbutter, Müsli, Salat u.v.m mit ihrem leicht nussigen Geschmack eine wahrlich leckere Energiebombe. Zum Sammeln den Samenstand nah am Stängel abknipsen und in einen Stoffbeutel geben (dabei unbedingt Handschuhe wegen der Verbrennungsgefahr tragen). Die Brennessel-Nüsschen locker auf Zeitungspapier oder Leinentuch 2-3 Wochen trocknen lassen. Dann lassen sie sich leicht von den Rispen trennen und können in einem luftdicht verschließbaren Glas über den Winter gelagert werden.

Roter Sonnenhut stärk das Immunsystem

Die Blüten des Roten Sonnenhut können geerntet werden, sobald sich die Blütenblätter nach unten neigen. Genau dann nämlich hat der Rote Sonnenhut die nötigen Inhaltsstoffe, um eine wirksame Vorbeugung von Erkältungen zu gewährleisten. Wer sich nicht ganz sicher ist erkennt den richtigen Ernte-Zeitpunkt daran, dass sich der igelförmige Blütenboden emporwölbt. Für eine Tinktur benötigt man 10 Köpfe vom Roten Sonnenhut, 10 Stängel Thymian, 20 Blätter Kapuzinerkresse, 3 cm Meerettichwurzel, hochprozentigen Alkohol. Und so geht’s: Meerettichwurzel schälen und reiben, Thymianblätter vom Stängel entfernen und die Köpfe vom Roten Sonnenhut und die Kapuzinekresseblätter klein schneiden. Alles mit ca. 300 ml hochprozentigem Alkohol (z.B. Korn) 15-20 Minuten in einem Mörser bearbeiten und dann etwa 2 Stunden ziehen lassen. Danach abseihen und in Pipettenfläschen abfüllen. Bei ersten Anzeichen eines Infektes 2 x täglich 5 Tropfen davon einnehmen.

Welche Naturheilkräuter der Herbst sonst noch zu bieten hat

Vogelmiere liefert viel Vitamin A, B und C und bietet weit mehr Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium als heimisches Gemüse. Junge Triebe und Blüten sind eine sehr gesunde Salatgrundlage.

Die Gundelrebe (auch Gundermann) ist eine der besten Heilpflanzen bei eitrigen, langwierigen Leiden sowie im Einsatz bei einfachen Erkältungen. Sie wird auch als „Wilde Petersilie“ bezeichnet, was eine Idee davon vermittelt, wie vielseitig sie in der Küche einsetzbar ist. In Kombination mit Brennnessel-, Taubnessel- und Löwenzahnblättern lässt sich aus ihr z.B. ein tolles Wildkräuterpesto machen.
Und so geht’s: Die Brennesselblätter kurz blanchieren, dann die Blätter aller Wildkräuter (Gundermann, Brennessel, Taubnessel, Löwenzahn) in gleichen Teilen in einen Mörser geben, 1-2 EL Pinienkerne dazugeben und mit Öl übergießen. Durch kurzes Mörsern entsteht ein sämiges Pesto, das mit Salz und Pfeffer gewürzt wird. Wer will, verfeinert das ganze noch mit der nussigen Note aus 1 bis 2 EL Brennnesselsamen.

Gänseblümchen sind besonders reich an Eisen und Vitamin C und wenn der Rasen Richtung Herbst nicht mehr ganz so oft gemäht wird, zeigen sie sich noch einmal in voller Pracht. Sie sind nicht nur immer wieder eine schöne Dekoration, sondern sowohl das Grün als auch die Blüten lassen sich in vielen Speisen verarbeiten.

Auch die Blätter des Pfennigkrauts sind bis in den Winter hinein zu finden. Klein und rund sind sie besonders reich an Kalium und bieten mit Kieselsäure, Gerb- und Schleimstoffen eine gesunde Bereicherung des Speiseplans. Besonders gut machen sie sich als Ergänzung in Kräuterquarks und Salaten.

Als Beigabe in einem Salat eignen sich auch junge Triebe und Blüten des Kleinblütigen Knopfkrauts (oder Franzosenkraut). Auch wenn Gärtnern diese Pflanze ein Dorn im Auge ist, weil sie sich schnell ausbreitet und extrem widerstandsfähig ist, ist sie ein nützliches Wildkraut. Sie enthält weit mehr Eisen als jedes Kulturgemüse und bietet zudem viel Kalzium, Magnesium und Mangan.

Auch das Gute der Wurzeln lässt sich nutzen

Wenn die Pflanzen ihr Wachstum im Herbst einstellen, ist auch die richtige Zeit für das „ernten“ von Wurzeln, weil sich die Inhaltsstoffe der Pflanze hierhin zurückziehen. Nach dem Ausgraben und Reinigen der Wurzeln, diese in Scheiben oder Streifen schneiden (ca. 0,5 cm breit) und zum Trocknen auslegen oder auch auffädeln und aufhängen. Bei natürlicher Trocknung benötigen sie dann bis zum völligen Durchtrocknen ca. 3 Wochen. Wichtig ist, dass sie – im Gegensatz zur Blüten und Blättern – schön warm und trocken (z.B. in der warmen Sonne, auf der Heizung oder ggf. auch in Backofen oder Dörrapparat) getrocknet werden.

Für die Trocknung im Backofen die Wurzelstreifen/-scheiben auf ein Backblech legen und bei 30-40 Grad einige Stunden (bei offenem Ofen) trocknen lassen. Wenn sie mit einem leichten Knackgeräusch brechen, sind sie perfekt.
Wirkungsvolle Knollen, die jede Hausapotheke sinnvoll ergänzen sind zum Beispiel Baldrian bei Unruhe oder mentaler Erschöpfung, Blutwurz bei Durchfall oder Löwenzahn und Wegwarte bei Appetitlosigkeit oder zur Förderung der Verdauung.
Nachfolgender Tee aus 30 g Löwenzahnwurzel, 30 g Wegwartenwurzel, 25 g Pfefferminzblättern, 10 g Hopfenzapfen und 5 g Kamillenblüten, kann – getrunken nach allzu üppigen Mahlzeiten - dem Magen bei der Verdauung helfen.

Und so geht’s: Alle Zutaten mischen, mit warmem, aber nicht mehr kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und nach dem Abseihen trinken.

Tipp: Unseren Sammelkalender für Heilpflanzen- und kräuter könnt ihr euch hier herunterladen.